03./ 04. Oktober 2024
Свобода для України
FREIHEIT FÜR DIE UKRAINE
CARL VON OSSIETZKY
135. Geburtstag
geboren: 03. Oktober 1889
gestorben: 04. Mai 1938
OLEG SENZOW
FREIHEIT FÜR
DIE UKRAINE
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Ist das wirklich nur Putins Krieg? Inwiefern tragen auch
gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger Russlands eine
Mitschuld – solche, die mit der Politik im Land in der
Regel gar nichts zu tun haben wollen?
Warum die Gräueltaten von Butscha nicht bloß
Kriegsexzess sind, sondern System haben: eine
Einordnung des Soziologen Grigori Judin.,
Kramaorsk:Zeugnisse von Tod und Zerstö-
rung, von immer neuen Gräueltaten in der
Ukraine werfen diese Fragen stets
aufs Neue auf.
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UN-Vollversammlung
verurteilt Annexionen
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Die UN-Vollversammlung hat die
Annexionen Russlands in der
Ukraine mit überwältigender
Mehrheit verurteilt.
143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten
für eine entsprechende Resolution -
fünf Länder votierten dagegen,
35 enthielten sich.
ARD-Tagesschau.de
12. Oktober 2022
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Kanadas UNO-Botschafter
ROBERT RAE;
"...Wenn wir den Aggressor nicht klar
benennen und nicht darauf bestehen,
dass er Völkerrecht achtet, und sich
an die Anordnung des Internationalen
Gerichtshofs hält, dann haben wir mei-
ner Meinung nach versagt..."
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Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj zufolge ist der ursprüngliche Plan der
russischen Armee, die Ukraine zu eroberen,
gescheitert. Deswegen können die Komman-
deure der politischen Führung nichts vor-
schlagen, außer der „ständigen Angriffe auf
die Zivilbevölkerung, auf friedliche Städte,
Leute, Kinder, Raketen, Fliegerbomben“,
außer der „Zestörung der nicht militä-
rischen Infrastruktur wie Wohnhäuser,
Krankenhäuser, Schulen, Kirchen“.
Diese Taktik des Militärs verschlechtert, laut
Selenskyj die Situation auch für Russland,
weil sich immer mehr Länder der Anti-
Kriegskoalition anschließen.
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Wolodymyr Selenskyj an die EU:
"Beweisen Sie, dass Sie
bei uns sind!"
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"Die Ukraine zahlt den Preis
für jahrelange
Appeasement-Politik"
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Sterb ich, so begrabt auf einem
Kurhan mein Gebeine
Mitten in der weiten Steppe
Meines Lands Ukraine,
Dass ich Felder schau, des Dnjepr
Steile Uferrande,
Dass ich höre, wie der Wilde
Braust durch Steppenlande!
Wie er stolz aus der Ukraine
Fern ins Meer, ins blaue,
Wälzen wird das Blut der Feinde —
Felder, Berg und Aue,
Alles will ich froh dann lassen,
Nur zu Gott, dem Einen,
Betend fliegen. Doch bis dahin —
Freunde, kenn ich keinen!
Senkt mich ein — doch dann erhebt euch,
Ketten sprenget, harte,
Feindesblut, es röte eurer
Freiheit Siegsstandarte!
Und im neuen freien Bunde,
In der Brüder Kreise,
Denkt auch meiner dann mit einem
Wörtchen lieb und leise!
Perjaslaw, 25. Dez. 1845.
TARAS SCHEWTSCHENKO
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Hallo Interessierte!
Mehr als zweieinhalb Jahre
forschte ich in Archiven und
Bibliotheken für ein schwie-
riges Buchprojekt.
Die Textarbeit war ein kompli-
ziertes Puzzle aus Dokumenten,
Erinnerungen und Interviews
nach 55 Jahren Theater - Film -
und Medienarbeit.
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Peter Krüger
Biografisches
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WIE VIELE SIND WIR
EIGENTLICH NOCH?
Der dort an der Kreuzung stand,
war das nicht von uns einer.
Jetzt trägt er eine Brille ohne Rand.
Wir hätten ihn fast nicht erkannt.
Wie viele sind wir eigentlich noch.
War das nicht der mit der Jimi-Hendrix-Platte.
Jetzt soll er Ingenieur sein.
Jetzt trägt er einen Anzug und Krawatte.
Wir sind die Aufgeregten. Er ist der Satte.
Wer sind wir eigentlich noch.
Wollen wir gehen. Was wollen wir finden.
Welchen Namen hat dieses Loch,
in dem wir, einer nach dem andern, verschwinden.
(Den Text von Thomas Brasch sprach ich
erstmals 1975 im Erfurter Schauspielhaus.)
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FREIHEIT FÜR
DIE UKRAINE
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Voll Schwere ist dein Joch, so schwer ist es zu tragen,
O du, mein Vaterland!
Als wäre es ein Kreuz, muss ich darunter sinken.
Und einen Becher voll von Gift zu Neige trinken
Aus deiner Vaterhand.
Ich segne dich dennoch! Und mag die ferne Zukunft
Mit Glanz und Ansehen krön dich zuletzt –
Ich flehe, dass nur Eins der Himmel dir vergönne:
Dass sie von dir nicht fliehn – die besten deiner Söhne
Durch Qual und Hunger weggesetzt.
Dass deiner Schöpfer Schar bei ihrem eignen Nachwuchs
Kein Hohngelächter zu erdulden hat,
Und dass ihr Denkmal wie nur jene' Steine werden,
Die man gen sie geschleudert hier auf Erden
Zum Dank für ihre segensreiche Saat.
IWAN FRANKO
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THEATERARBEIT 1990
und Sommer 2024
THEATERFESTIVAL
AVIGNON 2024
QUI SOM?
von BARO d' EVEL
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Cornelia Heyse - DIOTIMA
Axel Poike - HYPERION
Mathis Schrader - HYPERION
Peter Krüger - REGIE /Textfassung
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Wir spielten im August 1990
acht Vorstellungen auf dem
Berliner Invalidenfriedhof
und drehten einen Film:
HYPERION - FRAGMENTE
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HYPERION
„...Barbaren von alters her, durch Fleiß und
Wissenschaft und selbst durch Religion bar-
barischer geworden, tiefunfähig jedes göttli-
chen Gefühls, verdorben bis ins Mark zum
Glück der heiligen Grazien, in jedem Grad
der Übertreibung und der Ärmlichkeit belei-
digend für jede gutgeartete Seele, dumpf
und harmonielos, wie die Scherben eines
weggeworfenen Gefäßes – das...
waren meine Tröster.
Es ist ein hartes Wort und dennoch sag
ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein
Volk mir denken, das zerrißner wäre,
wie die Deutschen. Handwerker siehst
du, aber keine Menschen, Denker, aber
keine Menschen, Priester, aber keine
Menschen, Herrn und Knechte,Jungen
und gesetzte Leute, aber keine Men-
schen – ist das nicht, wie ein Schlacht--
feld, wo Hände und Arme und alle
Glieder zerstückelt untereinander
liegen, indessen das vergoßne
Lebensblut im Sande zerrinnt?...“
Friedrich Hölderlin
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RÜCKBLICK 2012
Deutsche Tage
in Inguschetien
Tage mit Bertolt Brecht
10. bis 17. September 2012
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"Wer die Wahrheit nicht weiß,
der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie
eine Lüge nennt, der ist
ein Verbrecher."
Bertolt Brecht
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Die Ausstellungseröffnung war in
Karabulak mit dem Brechtabend
AN DIE NACHGEBORENEN
unter meiner Leitung
gespielt von Akteuren des
Dramatischen Theaters
in Inguschetien.
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Bertolt Brecht
BALLADE VON DER
UNZULÄNGLICHKEIT
MENSCHLICHEN PLANENS
Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf
Lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben
Diesen Lug und Trug.
Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.
Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.
Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf dem Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!
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RÜCKBLICK 2018
19. September 2018
Bibliothek der Universität in Magas,
Hauptstadt der Republik Inguschetien.
Eröffnung der Ausstellung
Bertolt Brecht
An die Nachgeborenen
Poster, Programmhefte, Bücher, Fotos
über die Arbeit des Berliner Ensembles
1949 – 1990.
Die Schau basiert auf Karl-Heinz Dreschers Tätigkeit.Er war 37 Jahre Grafiker und
Chef der Werbung für das
Berliner Ensemble.
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Auf den zwei Fotos unten im Foyer
der Universität von Magas.
Eröffnungstag der Ausstellung.
Poster, Programmhefte,
Bücher, Fotos u.v.a.
über die Biografie des
deutschen Dichters
BERTOLT BRECHT.
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Lolita Gagieva
fotografierte die Ausstellung.
Über Lolita erfahren Sie mehr
auf der Seite Kaukasusarchiv Eins
links oben.
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Während der Ausstellungs -
Eröffnung meldete ich mich
über SKYPE aus Bertolt Brechts
letzter Wohnung in der Berliner
Chausseestraße 125.
Ich zeigte den Besuchern
in Magas die Wohnräume,
das Haus von aussen und
auf dem benachbarten
Friedhof die Gräber der
Brecht-Familie, von seinen
Geliebten und Mitarbeitern.
Madina Chadzieva übersetzte
unsere Brecht - Exkursion.
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Auf den nächten beiden Fotos sehen Sie:
LOLITA GAGIEVA
und die ersten
Besucher bei der
Austellungseröffnung.
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2018 im November:
Madina Chadzieva und Adam Malsagov sichten ein
Spenden - Buchpaket
aus dem Bertolt - Brecht - Archiv
der Akademie der Künste in Berlin.
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UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
in Magas / Inguschetien
UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEK
in Magas / Inguschetien
Die Buchspenden aus dem
Berliner Bertolt - Brecht - Archiv
stehen den Lesern zur Verfügung.
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Aischylos / Goethe
Prometheus
im Kaukasus
2014 in Nazran / Inguschetien
Prometheus Programm 8.4. russisch.pdf
PDF-Dokument [1.4 MB]
Prometheus
im Kaukasus
Murat Sampijev in der Titelrolle
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Ich erfuhr, dass
MURAT SAMPIjEV
Corona-infiziert war
und gestorben ist.
Wie viele Mühe kostete ihm
der schwierige Prometheus.
Der komplizierte Text erforderte
seinen unermüdlichen Fleiss.
Die Premiere war ein Triumph
für Murat und uns alle.
(Februar 2022)
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Prometheus erster Monolog
im Vorspiel:
Prometheus
von Johann Wolfgang von Goethe
(Späte Fassung)
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst,
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn;
Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte, die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Gluth
Du mich beneidest.
Ich kenne nichts Aermeres
Unter der Sonn', als euch, Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät,
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Thoren.
Da ich ein Kind war,
Nicht wußte wo aus noch ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär'
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz, wie mein's,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir
Wider der Titanen Uebermuth?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverey?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden da droben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Thränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine?
Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehen,
Weil nicht alle
Blüthenträume reiften?
Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sey,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!
Textfassung und Regie: Peter Krüger
Über meine Theater - und Filmarbeiten
in Inguschetien und Tschetschenien
Tanz der Skythen
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PROMETHEUS
IM KAUKASUS
In der Choreografie
RUSLAN GADABORCHEVS,
war das Nationale Tanzensemble
Inguschetiens unser
Arbeitspartner für die
schwierigen Tänze nach
der Musik von Carl Orff.
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Im neu renovierten
Kulturhaus von Nazran
war am 27. März 2014,
dem Welttag des Theaters,
unsere Premiere.
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Mehr erfahren Sie auf den Seiten:
KAUKASUSARCHIVE 1 bis 3
links oben
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Es folgen meine
Theaterfahrten
2004 - 2018
unter anderem
nach Nazran, Grozny, Antwerpen,
Malgobek, Wladikawkas
Belarus und Moskau...
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ZDF-Film von Peter Krüger im Brechtarchiv
AdK Mutter Courage in Tschetschenien.pdf
PDF-Dokument [235.1 KB]
Über Theaterarbeit im Nordkaukasus.docx
Microsoft Word-Dokument [27.2 KB]
Jacqueline Jacob & Peter Krüger
Zum 125.Geburtstag Brechts
in der Universität Magas
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UNTERWEGS
(Fotoreihe von oben)
2004 - März bis Mai in Nazran/Inguschetien
Proben und Premiere meiner Inszenierung
von Bertolt Brechts Legemde aus dem
Dreissigjährigen Krieg:
"Mutter Courage
und ihre Kinder"
im National -Theater "I.Basorkin".
Es spielten tschetschenische und
inguschetische Akteure.
2012 - Antwerpen / Belgien
Gastspiel des inguschetischen
THEATER - STUDIOS BART
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Treffen mit dem inguschetischen Ptäsidenten
JUNUS BEK - JEVKUROV.
MADINA CHADZIEVA übersetzte.
2014 - Grozny / Tschetschenien
Vor einer Vorstellung im
wiederaufgebauten Theater.
2014 - Wladikawkas / Nordossetien
Mit Madina Chadzieva
vor dem Bulgakow-Haus
im Wladikawkas.
2015 - In Malgobek / Inguschetien.
Bis hierher war die deutsche Wehrmacht
1942 für acht Monate vorgedrungen.
Es ging um die inguschetischen Erdölvorräte.
Den deutschen Besatzern gelang
es nicht, die verminten Erdöl-
quellen zu öffnen.
Unser Besuch diente der Vorbe-
reitung meiner Inszenierung von
Bertolt Brechts:
"Der aufhaltsame Aufstieg
des Arturo Ui"
2015 - In Swinoujscie / Polen
Gastspiel des "Theaters Voskresinnia"
aus Lviv / Lemberg :
DER KIRSCHGARTEN
von Anton Tschechow-
2015 - Theaterfestival in Brest / Belarus
Vor der Säule der Freiheit in Brest.
2016 - Fomenko - Theater in Moskau
Hier und im Zentralen Moskauer
Schauspielerclub hielt ich im Januar 2016
zwei jeweils vierstündige Lektionen
über die Theaterarbeit Brechts.
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Auf dem Foto eine Szene
aus Bertolt Brechts
MUTTER COURAGE
UND IHRE KINDER:
POLINA KUTEPOVA - Mutter Courage
AMBARZUM KABANJAN - Feldkoch
2017 - BART - THEATERSTUDIO
Probenarbeit für Michail Bulgakows
HUNDEHERZ
in Nazran / Inguschetien.
Mit Akteuren des inguschetischen
Dramatischen Theaters
Wir erarbeiteten eine TV-Fassung.
Beteiligt waren u.a.
Wacha Chadziev,
Rimma Kurskieva,
Zareta Gandaloeva,
Zulfija Kukurchoeva,
2020 - BART - Theaterstudie
in Nazran - Inguschetien.
Vorbereitung meiner Inszenierung:
DER KAUKASISCHE KREIDEKREIS
von Bertolt Brecht.
Die Pandemie verhinderte bisher
meine Inszenierung.
2021 - BART - Theaterstudio
in Nazran-Inguschetien
Vorbereitung meiner Inszenierung:
EIN HELD UNSERER ZEIT
von Michail Lermontow
Nun stoppt uns Russlands
Krieg gegen die Ukraine.
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DAHEIM
2017 - November: Jacqueline Jacob
und ich lasen in Berlin-Moabit
aus meiner Theaterfassung
nach Michail Bulgakows Roman
DER MEISTER UND MARGARITA
2018 - 23. Februar erneut in Moabit mit
DER MEISTER UND MARGARITA
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2018 - 9. April BUCHBASAR EINS
in Berlin - Moabit.
AUS DER WELT BERTOLT BRECHTS
Mutter Courage und ihre Kinder
Lesung und Film
Jacqueline Jacob und ich waren
wieder unterwegs.
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2023 - Drei Fotos
Zum 125.Geburtstag
Bertolt Brechts hielt
Madina Chadzieva
einen Vortrag über
Brechts Leben und
Werk in der Uni-
versität Magas.
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P.S.
Anzeigen zu meiner
Theaterarbeit
aus längst vergangenen Jahren.
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Das untere Foto zeigt:
DANIELA BAUMSTARK
CHRISTIAN SEIFERT
als Ehepaar Macbeth
in meiner Inszenierung
MACHTSPIELE
mit dem DIBBUK-Ensemble.
(Foto:RBB)
ANTOINETTE ECKERT
als Lea Sender
Der dibbuk von Kerstin Decker.pdf
PDF-Dokument [84.9 KB]
Vor zweiundzwanzig Jahren
inszenierte ich mit polnischen
und deutsche Akteuren
Shimon An-Skis
dramatische jüdischen Legende
DER DIBBUK.
MICHAIL LERMONNTOW
(1814-1841)
In meinem "Club der toten Dichter"
BETRACHTUNG
Ich seh uns, Mitgeborene, mit düstern Blicken!
Leer oder dunkel ist die Zukunft; die Gewalt
Von Zweifel und Erkenntnis will uns niederdrücken:
Wir werden nutzlos und untätig alt.
Der Väter Fehler und ihr später Geist
Vergiften jeden, eh die Wiege er verläßt;
Das Leben quält uns: Weg, der uns kein Ziel verheißt,
Wie ein Gelag auf einem fremden Fest.
Zum Guten und zum Bösen jeder Regung bar,
Am Anfang unsres Werks zum Welken schon gebracht
Kampflos; kleinmütig, schmachbedeckt vor der Gefahr
Und als verachtungswürdge Sklaven vor der Macht.
So hängt die dürre Frucht, zur Unzeit reif,
Vom Auge unbegehrt, verschmäht vom Munde,
Als Fremdling unter Blüten so verwaist;
Und ihrer Schönheit Tag ist ihres Fallens Stunde...
Deutsch: RAINER MARIA RILKE
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Michail Lermontow wurde am 27. Juli 1841
in einem Duell bei Pjatigorsk getötet.
Für das THEATERSTUDIO BART in Inguschetien
erarbeitete ich eine Textfassung des Romans:
EIN HELD UNSERER ZEIT
von Michail Lermontow
Meine Inszenierung wartet
auf "bessere Zeiten".
Das Bild ist von Wieslaw Walkuski
Erfolgreiche
Veranstaltungen waren am:
Montag, 18. November 2019
„Haus der Demokratie und
Menschenrechte“ in Berlin
Montag, 17. Februar 2020
in der Stasi-Zentrale.
Campus für Demokratie
"Haus 7" (Stasi-Unterlagen-Archiv), Raum 030
Ruschestraße 103
10365 Berlin
„DAMALS WAR ALLES
SOOO SCHÖN.!".
Es lasen: Jacqueline Jacob,
Mathis Schrader & Peter Krüger.
Friedrich Hölderlin:
HYPERION – FRAGMENTE (Film - 1990)
Es spielten: Cornelia Heyse, Axel Poike,
Mathis Schrader
Regie: Peter Krüger
„Damals war alles sooo schön“
Ein Film des DDR – FERNSEHENS 1990
über STASI - Immobilien
Redaktion KLARTEXT
Autor: Peter Krüger
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OLEH SENTSOV
"Wirklicher Krieg
ist ganz anders,
als Sie sich das
vorstellen..."
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Interview mit der
Neuen Zürcher Zeitung
21.Oktober 2022
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08. März 2022
„Oleg Transport“
Der Fall Senzow und die Annexion der Krim
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Text & Regie: Inga Lizengevic
Redaktion: Wolfgang
Schiller
Produktion: Dlf/RBB 2019
RBB - März 2022
Inga Lizengevic, geboren in Russland,
aufgewachsen in Belarus, Russland
und der Ukraine,studierte
in Minsk und Berlin, lebt
als Theaterregisseurin,
Hörfunkautorin
in Berlin.
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05. März 2022
in der ARTE-Solidaritätsaktion
gegen den Krieg
#UKRAINE#notspeechles
sprach auch OLEH SENTSOV.
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09. September 2021
Premiere von Oleh Sentsovs neuem Film
RHINO (NASHORN)
bei den 78. Internationalen
Filmfestspielen in Venedig.
(Der Film bekam keinen Preis)
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22. Februar 2020
DEUTSCHE WELLE
NUMBERS
Vom Gefängnis zur Berlinale
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Film - Premiere im Berliner
MAXIM – GORKI - THEATER
Deutsche Welle
21. Februar 2019
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Während der BERLINALE 2020
wurde NUMBERS am 25. Februar
um 15:00 Uhr
im KINO CUBIX 6
am Alexanderplatz gezeigt.
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25. Dezember 2019
Oleg Senzow:
Operation
Entmenschlichung
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Noch nie gab es in russischen Gefängnis-
sen so wenige Insassen: Etwas mehr als
eine halbe Million Menschen verbüßen
derzeit ihre Haftstrafe.
Vor 20 Jahren waren es etwa doppelt
so viele, nach den USA war Russland
das Land mit den meisten Gefangenen
pro 100.000 Einwohner.
Was sich in den letzten 20 Jahren aller-
dings nur wenig verändert hat, sind die Haftbedingungen. Heute gibt der rus-
sische Staat täglich nur etwas mehr als umgerechnet zwei Euro pro Gefange-
nen aus. Ein Haftplatz in Deutschland
kostet rund das 60-fache.
Abgesehen von oft katastrophalen Haft-bedingungen müssen sich die Gefange-
nen in Russland auch besonderen Knast-Gesetzmäßigkeiten unterwerfen:
Erniedrigungen und Folter seitens
der Justizmitarbeiter oder Mitin-sassen gehören dort faktisch
zur Tagesordnung...
Oleg Senzow
NOWAJA GAZETA
25. Dezember 2019
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08. Oktober 2019
Oleg Senzow sagt vor
UN-Beobachtermission aus
Der ehemalige Häftling des Kremls Oleh Senzow hat
vor der Beobachtermission der UNO für Menschen-
rechte in der Ukraine ausgesagt.
Wie die Mission auf Facebook mitteilte, habe
Senzow über seine Inhaftierung auf der Krim
und in Russland erzählt. Für die Mission sei
ein persönliches Treffen mit dem Filmregis-
seur sehr wichtig gewesen, um Menschen-
rechtsverletzungen in seinem Fall zu
dokumentieren.
Die Information von Senzow werde für eine
Analyse der Situation mit Menschenrechten
auf der Krim, für öffentliche Berichte benutzt
und um Verantwortliche zur Rechen-
schaft zu ziehen.
Die UN-Beobachtermission will mit allen Häft-
lingen, die am 7. September freigelassen
wurden, sprechen.
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Montag, 13.Mai 2019 - 19:00 Uhr,
Robert-Havemann-Saal
im Berliner HAUS DER DEMOKRATIE
Leben
Erzählungen des
in russischer Haft sitzenden
ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow
© VERLAG VOLAND & QUIST GmbH /
FILMVERLEIH RISE AND SHINE
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Es lasen: Olga Dobrodzei, Jacqueline Jacob,
Konstantin Levit, Peter Krüger.
Danach zeigen wir den Film THE TRIAL
von Askold Kurov. Über Oleg Senzows
Prozess in Rostow am Don.
Textfassung und Leitung: Peter Krüger
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Im September 2019
wurde Oleg Senzow
aus der Lagerhaft entlassen.
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Am 13. Mai 2019
solidarisierten wir uns im
Berliner "Haus der Demokratie
und Menschenrechte" in einer
Abendveranstaltung
für Oleg Senzow.
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MEMORIAL IN NAZRAN
Über die Deportation
des inguschetischen und
tschetschenischen Volkes
im Februar 1944
unter der Herrschaft Stalins.
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Am 23. Februar 2014, 70 Jahre
nach der Deportation,
stellten wir in Nazran eine
Lesung von Dokumenten
und Interviews mit ingusche-
tischen Überlebenden vor.
Die Textfassung und
Darstellung waren von mir-
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Im November 1933 schrieb
der russische Dichter
Ossip Mandelstam
ein Gedicht über Josef Stalin,
das diesem nicht gefallen konnte:
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Мы живем, под собою
не чуя страны
Wir Lebenden spüren den Boden nicht
mehr,
Wir reden, dass uns auf zehn Schritt
keiner hört,
Doch wo wir noch Sprechen vernehmen,
–
Betrifft's den Gebirgler im Kreml.
Seine Finger sind dick und, wie
Würmer, so
fett,
Und Zentnergewichte
wiegt's Wort, das er fällt,
Sein Schnauzbart lacht Fühler
von Schaben,
Der Stiefelschaft glänzt so erhaben.
Schmalnackige Führerbrut
geht bei ihm
um,
Mit dienstbaren Halbmenschen
spielt er herum,
Die pfeifen, miaun oder
jammern.
Er allein schlägt den Takt mit dem Hammer.
Befehle zertrampeln mit
Hufeisenschlag:
In den Leib, in die Stirn,
in die Augen, – ins Grab.
Wie Himbeeren schmeckt ihm das Töten
–
Und breit schwillt die Brust des Osseten.
(Deutsch: Kurt
Lhotzky)
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Jewgeni Jewtuschenko
STALINS ERBEN
(Erschienen 1962 in der PRAWDA)
„… Und Stalin/ erteilt wieder irgend jemandem seine Befehle./ wohin führt
die Leitung/ aus jenem Grab noch?/ Nein, Stalin ist nicht gestorben./ Den Tod hält er
für korrigierbar./ Wir haben ihn aus dem Mausoleum entfernt,/ Manche seiner Erben beschneiden nach ihrem Rücktritt Rosen,/ aber insgeheim glauben sie,/ daß der Abschied nur vorübergehend ist./ Manche beschimpfen Stalin sogar von der Tribüne herab,/ aber sie selbst trauern nachts den alten Zeiten nach./ Kein Zufall, daß die Er-
ben Stalins heute Herzinfarkte erleiden./ Ihnen, den Stützen von damals,/ gefallen
die Zeiten nicht,/ in denen die Lager leer sind,/ und statt dessen die Säle, wo man Gedichte hört,/ überfüllt sind./ Meine Hei-
mat hat mir befohlen, mich nicht ruhig-zustellen./ Möge man mir auch sagen,/ „Beruhige Dich!“,/ruhig kann ich nicht
sein./ Solange Stalins Erben/ noch auf
der Erde sind,/ scheint es mir,/ als sei
Stalin noch im Mausoleum geblieben.
Jewgeni Jewtuschenko
STICHOTVORENIJA, Moskau 2006.
Deutch von Jörg Baberowski
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Seit 1997 arbeite ich in den kleinen
nordkaukasischen Ländern u.v.a.
für das Dramatische Theater in
Nazran, Inguschetien.
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In der Nacht vom
01.zum 02.November 1975 wurde
Pier Paolo Pasolini
in Ostia bei Rom ermordet
Auf einem Fussballplatz in Ostia.
An dieser Stelle wurde
am 2. November 1975
der ermordete Pier Paolo
Pasolini gefunden.
ANDRZEJ WAJDAS
Tätigkeit als Film- und
Theaterregisseur erstreckte
sich über fast sechs Jahrzehnte.
Hier erfahren Sie mehr über
seine wichtigsten Filme
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DANTON (F / Polen / BRD 1982) Als nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 Wajdas Arbeitsbedingungen eingeschränkt wurden, verlagerte er seinen Wirkungsort zeitweise nach Frankreich, um hier ein polnisches Theaterstück über die Endphase der Französischen Revolution zu verfilmen. Mit Parallelen zum polnischen Kriegsrecht entwirft Wajda das Bild einer brutalen Terrorherrschaft durch das Revolutionstribunal von Robespierre (Wojciech Pszoniak), dem Danton (Gérard Depardieu) und die Ideale der Revolution zum Opfer fallen.
POKOLENIE (Eine Generation, 1954) Wajdas neorealistisch anmutendes Debüt und erster Teil der Warschauer Trilogie kreist um den jungen Stach, der sich einer polnischen Widerstandsgruppe anschließt. Während des Warschauer Aufstands 1944 versuchen Stach und die Gruppe, Aufständische aus den unterirdischen Kanälen zu retten. Ohne jegliches Pathos formuliert der Film die Frage nach politischer und persönlicher Verantwortung – ein früher Tauwetterfilm.
KANAL (1956) Fernab der offiziellen, stalinistischen Geschichtsinterpretation und -darstellung zeichnet Wajda die Niederlage einer polnischen Widerstandgruppe in den letzten Tagen des Warschauer Aufstandes. Als ihre Position in der Vorstadt nicht mehr zu halten ist, steigen auch sie in die weitverzweigte Warschauer Kanalisation ab. Ein Irrweg durch expressionistisch ausgeleuchtete Kanalgänge beginnt, die Ausmaße des Danteschen Infernos annehmen.
POPIÓŁ I DIAMENT (Asche und Diamant, 1958) Wajda und der polnische Film finden mit ASCHE UND DIAMANT endgültig internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Geschichte eines Bruderkriegs spielt sich innerhalb weniger Stunden am 8. Mai 1945 ab. Maciek, ein national gesinnter ehemaliger Untergrundkämpfer (Zbigniew Cybulski) bereitet ein Attentat auf einen führenden Kommunisten vor. Zur gleichen Zeit wird die Siegesfeier vorbereitet. Kriegsprofiteure und Karrieristen beschließen das Fest mit einer Polonaise, während Maciek den Bezirks-Sekretär erschießt und dann selbst erschossen wird. Vorfilm: PAPARAZZI (Piotr Bernaś, 2011, 5.12., zu Gast: Piotr Bernaś).
POPIOŁY (Legionäre, 1965) Der Verlust der staatlichen Souveränität und die Aufteilung Polens zwischen Preußen, Russland und Österreich Ende des 18. Jahrhunderts ist eines der kollektiven polnischen Traumata. Vor diesem Hintergrund und basierend auf einem Roman von Stefan Zeromski, der den Glauben an ein zukünftiges Polen formuliert, entwirft Wajda ein monumentales Fresko um eine Gruppe von polnischen Adligen, die in Napoleon den Befreier Polens sehen, deren Hoffnungen jedoch enttäuscht werden.
KRAJOBRAZ PO BITWIE (Landschaft nach der Schlacht, 1970) Der Krieg ist vorüber, ein KZ wird befreit, die ehemaligen Häftlinge werden in ein DP-Camp umquartiert. Doch das Erlebte legt sich wie ein Schatten über ihre Gegenwart und Zukunft, Kampf, Gewalt und Rache bestimmen auch im neuen Lager ihr Leben. Dennoch entwickelt sich eine vorsichtige Beziehung zwischen einer Jüdin und dem Intellektuellen Tadeusz (Daniel Olbrychski). Als sie unabsichtlich erschossen wird, flüchtet er sich in Zynismus und verlässt das Camp. Eine stark ästhetisierte, ausgewaschen anmutende Anfangssequenz verbildlicht das Grundmotiv des Films: den Verlust der menschlichen Identität in der Unmenschlichkeit der Lebensbedingungen im KZ.
SAMSON (1961) Die alttestamentarische Legende von Samson, der sich gegen seine Unterdrücker auflehnt und mit ihnen stirbt, dient als titelgebender Referenzpunkt für die Geschichte des jüdischen Studenten Jacub Gold in Polen vor und während des Zweiten Weltkriegs. Aus dem Gefängnis entlassen, folgt er seiner Mutter ins Ghetto, kann von dort fliehen, findet Unterschlupf und Anschluss an eine Widerstandgruppe in einer illegalen Druckerei, bis diese von deutschen Soldaten gestürmt wird. Ausgehend von Jacubs allmählicher Wandlung mündet der Film in ein Nachdenken über das Verhältnis von Individuum und Geschichte.
BEZ ZNIECZULENIA (Ohne Betäubung, 1978) Im Mittelpunkt dieser Zustandsbeschreibung Polens Ende der 70er Jahre steht der erfolgreiche Journalist Jerzy, der über die Anforderungen seines Berufs die politischen wie auch die privaten Zeichen der Zeit aus den Augen verliert. Seine Unfähigkeit sich anzupassen führt mit beklemmender Zwangsläufigkeit zur persönlichen und beruflichen Niederlage. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Diktat falscher Ideale, dem Konformismus und der Mittelmäßigkeit.
POLOWANIE NA MUCHY (Fliegenjagd, 1969) Diese groteske Karikatur des polnischen Kulturbetriebs ist eine von Wajdas zwei Satiren. Ein gescheiterter Student wird zum Opfer des übersteigerten Ehrgeizes seiner Geliebten, seiner Schwiegereltern und seiner Ehefrau, die einen anerkannten Übersetzer aus ihm machen und ihn in die "Kultur-Schickeria" einführen wollen. Eine Erkundung der Condition Humaine im Mantel der Gesellschaftskomödie. Vorfilm: PRZEKŁADANIEC (Rollkuchen, Polen 1968, 10.12.) Die kurze Science-Fiction-Komödie von überraschender Aktualität basiert auf einer Erzählung von Stanislaw Lem: Einem Rennfahrer werden nach Unfällen diverse Organe transplantiert, was bei ihm zu einer umfassenden Identitätsverwirrung führt. Ein Bild der Welt Warschauer Intellektueller – voller Gags, Cartoons und Karikaturen.
CZŁOWIEK Z ŻELAZA (Der Mann aus Eisen, 1981) In der Fortsetzung von MANN AUS MARMOR schildert Wajda den politischen Umschwung Anfang der 80er Jahre aus dem Blickwinkel eines opportunistischen Reporters, der die Biografie eines der Streikführer recherchiert. "Unsere Idee war es, die Ereignisse des August 1980 aus dem Blickwinkel des August 1980 zu erzählen." (A. W.) Die Unmittelbarkeit in der Darstellung der Streikwelle des "Polnischen Augusts" findet in der nervösen Intensität der Bilder, der fragmentarischen Narration, dem Zusammenfügen unterschiedlicher Bildebenen ihren überzeugenden formalen Ausdruck.
WESELE (Die Hochzeit, 1973) Werkgetreue Adaption des berühmten Dramas von Stanisław Wyspiański über die verlorene Identität und den Mythos Polens. Auf zwei Ebenen entfaltet sich das um die Jahrhundertwende angesiedelte Geschehen: Der schwelgerischen Hochzeit eines Dichters und einer Bauerntochter wird eine surreale Phantasmagorie in Form einer Zwiesprache der Hochzeitsgäste mit Gestalten der polnischen Geschichte zur Seite gestellt. Es entfaltet sich ein mythischer Reigen, ein entfesselter Rausch.
PANNY Z WILKA (Die Mädchen von Wilko, 1979) Als Wiktor Ruben (Daniel Olbrychski) nach 15 Jahren wieder in das ländliche Wilko zurückkehrt, beginnt für ihn und die Schwestern eines benachbarten Gutes eine Reise in die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit: einen gemeinsam verbrachten unbeschwerten Sommer. Im Blick zurück verschmelzen die Zeitläufe, spitzen sich Träume und Hoffnungen noch einmal zu. Eine elegisch-melancholische Reflexion über eine verlorene Generation.
BRZEZINA (Birkenhain, 1970) Ein so stilles wie stimmungsvolles Kammerspiel um zwei ungleiche Brüder: den zurückgezogenen Witwer Bolesław, der mit seiner Tochter auf dem Land lebt, und den lebenslustigen, aber todkranken Stanislaw, der aus der Schweiz in die Heimat zurückkehrt, um hier zu sterben.
ZIEMIA OBIECANA (Gelobtes Land) Monumentales Gesellschaftspanorama der Textilmetropole łodz Ende des 19. Jahrhunderts, eines Brennpunkts der sich rasant entwickelnden Industriellen Revolution. Drei Glücksritter wollen am ökonomischen Aufbruch teilhaben und gründen eine Fabrik. Zunehmend skrupellos verfolgen sie ihr Ziel: Geld, Macht und Besitz. Basierend auf dem Roman des Nobelpreisträgers W. S. Reymont führt Wajda eine Vielzahl von unterschiedlichen Figuren in einem brodelnden, erbarmungslosen Hexenkessel zusammen und zeigt eine Gesellschaft am moralischen Abgrund.
CZŁOWIEK Z MARMURU (Der Mann aus Marmor, 1977) Eine Meditation über Entdecken und Verdrängen und das Potential des Films zur ideologischen Manipulation. Wajda setzt die unmittelbare Gegenwart der 70er Jahre mit den Jahren des sozialistischen Aufbaus in Verbindung, verschachtelt die Zeitebenen mittels Rückblenden und Archivmaterial. Wie ein Mosaik setzt die junge Regisseurin Agnieszka (Krystyna Janda) unterschiedliches Material zusammen, um das Leben eines einstigen "Helden der Arbeit" zu rekonstruieren, der nach einem Unfall abgeschoben wird. Die Verdrängung des einst gefeierten Helden in den 50er Jahren findet in der Abwehrhaltung des Fernsehredakteurs, den Agnieszka mit ihren Entdeckungen konfrontiert, 20 Jahre später ihre Entsprechung.
WSZYSTKO NA SPRZEDAŻ (Alles zu verkaufen, 1969) "Ein Film über das Unvermögen, einen Menschen ohne seine Anwesenheit zu fassen." (A. W.) Wajdas sehr persönliche Hommage an den emblematischen Schauspieler Zbigniew Cybulski, den polnischen James Dean, wird zum Dokument seiner Trauerarbeit aber auch einer Selbstbefragung und persönlichen Bestandsaufnahme. In diesem Film-im-Film werden die Dreharbeiten von der Nachricht des Todes des Hauptdarstellers jäh unterbrochen. Unsicher, wie er mit dem Verlust umgehen soll, gerät der Regisseur in eine tiefe persönliche und kreative Krise.
TATARAK (Der Kalmus, 2009) Eine andere filmische Form der Auseinandersetzung mit dem Verlust eines Menschen, in diesem Fall des Kameramanns Edward Kłosiński, finden Krystyna Janda, Kameramann Pawel Edelman und Wajda in DER KALMUS. Fließend gehen die drei Ebenen des Films ineinander über: reduzierte Sequenzen, in denen Janda sich an die letzten Tage mit ihrem Mann erinnert, Set-Aufnahmen der Dreharbeiten und die eigentliche Spielfilmhandlung über die brüchige Idylle des letzten Sommers einer sterbenskranken Frau. Variationen des Umgangs mit Vergänglichkeit, Tod und Trauer. Vorfilm: TRÓJKA DO WZIĘCIA (Three for the Taking, Bartosz Konopka, 2007, 18.12.)
KORCZAK (Andrzej Wajda, Polen / BRD 1990) Eine Verschränkung von zeitgenössischen Wochenschauen und zurückgenommenen Schwarzweißaufnahmen bildet den Hintergrund der Geschichte des polnisch-jüdischen Kinderarztes und Pädagogen Korczak, der im Warschauer Ghetto ein Waisenhaus leitet und trotz aller Widrigkeiten den Geist von Menschlichkeit und Toleranz aufrechtzuhalten versucht. 1942 soll das Heim aufgelöst, die 200 Kinder sollen deportiert werden. Korczak begleitet sie in den Tod. Offene Waggons und Kinder, die sich im Herbstnebel verlieren, sind die letzten Bilder des Films. "Der Absprung vom Zug der Geschichte evoziert das Schlimmste, das in Nacht und Nebel sich verbarg." (Karsten Witte)
LAS KATYŃSKI (Der Wald von Katyn, Marcel Łoziński, Andrzej Wajda, Polen 1990) Früher Fernsehdokumentarfilm über das Massaker von Katyn, das sich auf Archivbilder, Zeugenaussagen und die Erinnerung der Beteiligten stützt.
KATYŃ (Das Massaker von Katyn, 2007) Die von Stalin verordnete Ermordung von 22.000 polnischen Offizieren, Polizisten und Intellektuellen – darunter Andrzej Wajdas Vater – im Wald von Katyn im Frühjahr 1940 gehört zu den großen Traumata der jüngeren polnischen Geschichte. Die Sowjets lasteten das Massaker jahrzehntelang der deutschen Wehrmacht an, bis Jelzin 1992 die Archive öffnete. In seinem Spielfilm nähert sich Wajda dem lange tabuisierten Geschehen mit Bedacht: Während und nach dem Krieg machen sich verschiedene Hinterbliebene auf die Suche nach Vätern, Söhnen, Brüdern und der Wahrheit, die zwischen vermeintlich übergeordneten Interessen zerrieben wird.
NASTASJA (Polen / Japan 1994) Wajdas filmische Bearbeitung des letzten Kapitels von Dostojewskis Der Idiot geht auf das Zusammentreffen mit dem japanischen Kabuki-Theaterstar Tamasaburo Bando zurück, der für seine Darstellung weiblicher Rollen berühmt ist. In NASTASJA verkörpert er zunächst Fürst Myschkin, der gemeinsam mit Rogoshin Wache am Totenbett der geliebten Nastassja hält. Im Verlauf der Totenwache verliert sich Myschkin in der Erinnerung an die Verstorbene und nimmt die Gestalt der titelgebenden Protagonistin an.
ZEMSTA (Rache, 2002) Zwei verfeindete Nachbarn müssen erkennen, dass ihre Kinder heiraten wollen. Als unbeabsichtigtes Gegenstück zu Mickiewicz' PAN TADEUSZ gibt die Gesellschaftskomödie des polnischen Bühnenautors und Dichters Fredro aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen wesentlich weniger heroischen, aber umso humorvolleren Eindruck des polnischen Landadels, dargestellt von Roman Polański, Janusz Gajos und Daniel Olbrychski.
PAN TADEUSZ (1998, 23.12.) "Unverfilmbar!" hieß es lange Zeit in Bezug auf das identitätsstiftende polnische Nationalepos in Versform von Adam Mickiewicz. Wajda behält den polnischen Alexandriner des nationalen Heiligtums bei, findet schwelgerisch opulente Bilder und große Schauspieler (Bogusław Linda, Daniel Olbrychski, Grażyna Szapołowska). Die Handlung – eine Familienfehde wird angesichts der Bedrohung durch russische Truppen beigelegt – spielt an wenigen Tagen Anfang des 19. Jahrhunderts und kulminiert wie so oft bei Wajda in der Polonaise, im symbolhaften Reigen, in dem Zeitläufe, Mythen und Legenden zu verschmelzen scheinen.
"Die Welt muss innehalten -
und damit beginnen,
sich nicht über Ausrottungskoalitionen
zu verständigen,sondern über
den eigenen Fortbestand.
Früher oder später wird der Wettlauf
des Wahnsinns,dessen Augenzeugen
wir heute sind, natürlich dazu führen.
Fragt sich nur,um den Preis welcher Opfer"
Anna Politkowskaja -18.März 2004