18./ 19.März 2024

 

Свобода для України

 

FREIHEIT FÜR DIE UKRAINE

 

STEPHANE  MÁLLARME

182.Geburtstag

geboren: 18. März 1842

gestorben: 09. September 1898

 

FREIHEIT FÜR

 

DIE UKRAINE

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Ist das wirklich nur Putins Krieg? Inwiefern tragen auch

gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger Russlands eine

Mitschuld – solche, die mit der Politik im Land in der

Regel gar nichts zu tun haben wollen?

 

Warum die Gräueltaten von Butscha nicht bloß

Kriegsexzess sind, sondern System haben: eine

Einordnung des Soziologen Grigori Judin.,

Kramaorsk:Zeugnisse von Tod und Zerstö-

rung, von immer neuen Gräueltaten in der

Ukraine werfen diese Fragen stets

aufs Neue auf.

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UN-Vollversammlung

 

verurteilt Annexionen

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Die UN-Vollversammlung hat die

Annexionen Russlands in der

Ukraine mit überwältigender

Mehrheit verurteilt.

 

143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten

für eine entsprechende Resolution -

fünf Länder votierten dagegen,

35 enthielten sich.

 

ARD-Tagesschau.de

12. Oktober 2022

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Kanadas UNO-Botschafter

 

ROBERT RAE;

 

"...Wenn wir den Aggressor nicht klar

benennen und nicht darauf bestehen,

dass er Völkerrecht achtet, und sich

an die Anordnung des Internationalen

Gerichtshofs hält, dann haben wir mei-

ner Meinung nach versagt..."

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Wolodymyr Selenskyj 

 

Selenskyj zufolge ist der ursprüngliche Plan der

russischen Armee, die Ukraine zu eroberen,

gescheitert. Deswegen können die Komman-

deure der politischen Führung nichts vor-

schlagen, außer der „ständigen Angriffe auf

die Zivilbevölkerung, auf friedliche Städte,

Leute, Kinder, Raketen, Fliegerbomben“,

außer der „Zestörung der nicht militä-

rischen Infrastruktur wie Wohnhäuser,

Krankenhäuser, Schulen, Kirchen“.

 

Diese Taktik des Militärs verschlechtert, laut

Selenskyj die Situation auch für Russland,

weil sich immer mehr Länder der Anti-

Kriegskoalition anschließen.

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Wolodymyr  Selenskyj an die EU:

"Beweisen Sie, dass Sie

bei uns sind!"

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"Die Ukraine zahlt den Preis

 

für jahrelange

 

Appeasement-Politik"

 

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Sterb ich, so begrabt auf einem
Kurhan mein Gebeine
Mitten in der weiten Steppe

Meines Lands Ukraine,
Dass ich Felder schau, des Dnjepr
Steile Uferrande,
Dass ich höre, wie der Wilde
Braust durch Steppenlande!

Wie er stolz aus der Ukraine
Fern ins Meer, ins blaue,
Wälzen wird das Blut der Feinde —
Felder, Berg und Aue,
Alles will ich froh dann lassen,
Nur zu Gott, dem Einen,
Betend fliegen. Doch bis dahin —
Freunde, kenn ich keinen!

Senkt mich ein — doch dann erhebt euch,
Ketten sprenget, harte,
Feindesblut, es röte eurer
Freiheit Siegsstandarte!
Und im neuen freien Bunde,
In der Brüder Kreise,
Denkt auch meiner dann mit einem
Wörtchen lieb und leise!

Perjaslaw, 25. Dez. 1845.

 

TARAS SCHEWTSCHENKO

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Hallo Interessierte!

 

Mehr als zweieinhalb Jahre

 

forschte ich  in Archiven und

 

Bibliotheken für ein schwie-

 

riges Buchprojekt.

 

 

Die Textarbeit war ein kompli-

 

ziertes Puzzle aus Dokumenten,

 

Erinnerungen und Interviews

 

nach 55 Jahren Theater - Film -

 

und Medienarbeit.

 

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Peter Krüger

 

Biografisches

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WIE VIELE SIND WIR

 

EIGENTLICH NOCH?

 
Der dort an der Kreuzung stand,
war das nicht von uns einer.
Jetzt trägt er eine Brille ohne Rand.
Wir hätten ihn fast nicht erkannt.

Wie viele sind wir eigentlich noch.


War das nicht der mit der Jimi-Hendrix-Platte.
Jetzt soll er Ingenieur sein.
Jetzt trägt er einen Anzug und Krawatte.
Wir sind die Aufgeregten. Er ist der Satte.

Wer sind wir eigentlich noch.
Wollen wir gehen. Was wollen wir finden.
Welchen Namen hat dieses Loch,
in dem wir, einer nach dem andern, verschwinden.

 

(Den Text von Thomas Brasch sprach ich 

erstmals 1975 im Erfurter Schauspielhaus.)

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Flucht in den Krieg

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ARD-Tagesschau

17.Oktober 2023

 

 

FREIHEIT FÜR

 

DIE UKRAINE

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Voll Schwere ist dein Joch, so schwer ist es zu tragen,

O du, mein Vaterland!

Als wäre es ein Kreuz, muss ich darunter sinken.

Und einen Becher voll von Gift zu Neige trinken

Aus deiner Vaterhand.

Ich segne dich dennoch! Und mag die ferne Zukunft

Mit Glanz und Ansehen krön dich zuletzt –

Ich flehe, dass nur Eins der Himmel dir vergönne:

Dass sie von dir nicht fliehn – die besten deiner Söhne

Durch Qual und Hunger weggesetzt.

Dass deiner Schöpfer Schar bei ihrem eignen Nachwuchs

Kein Hohngelächter zu erdulden hat,

Und dass ihr Denkmal wie nur jene' Steine werden,

Die man gen sie geschleudert hier auf Erden

Zum Dank für ihre segensreiche Saat.

IWAN FRANKO

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THEATERARBEIT AUS DER

 

ERINNERUNG

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Cornelia Heyse - DIOTIMA

Axel Poike - HYPERION 

Mathis Schrader - HYPERION

Peter Krüger - REGIE /Textfassung

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Wir spielten im August 1990

acht Vorstellungen auf dem

Berliner Invalidenfriedhof

und drehten einen Film:

 

HYPERION - FRAGMENTE

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HYPERION

 

...Barbaren von alters her, durch Fleiß und

Wissenschaft und selbst durch Religion bar-

barischer geworden, tiefunfähig jedes göttli-

chen Gefühls, verdorben bis ins Mark zum

Glück der heiligen Grazien, in jedem Grad

der Übertreibung und der Ärmlichkeit belei-

digend für jede gutgeartete Seele, dumpf

und harmonielos, wie die Scherben eines

weggeworfenen Gefäßes – das...

waren meine Tröster.

 

Es ist ein hartes Wort und dennoch sag

ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein

Volk mir denken, das zerrißner wäre,

wie die Deutschen. Handwerker siehst

du, aber keine Menschen, Denker, aber

keine Menschen, Priester, aber keine

Menschen, Herrn und Knechte,Jungen

und gesetzte Leute, aber keine Men-

schen – ist das nicht, wie ein Schlacht--

feld, wo Hände und Arme und alle

Glieder zerstückelt untereinander

liegen, indessen das vergoßne

Lebensblut im Sande zerrinnt?...“

 

Friedrich Hölderlin

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RÜCKBLICK 2012

 

Deutsche Tage

 

in Inguschetien

 

Tage mit Bertolt Brecht

 

10. bis 17.  September 2012

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"Wer die Wahrheit nicht weiß,

der ist bloß ein Dummkopf.

Aber wer sie weiß und sie

eine Lüge nennt, der ist

ein Verbrecher."

 

Bertolt Brecht

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Die Ausstellungseröffnung war in

 

Karabulak mit dem Brechtabend

 

AN DIE NACHGEBORENEN

 

unter meiner Leitung

 

gespielt von Akteuren des

 

Dramatischen Theaters

 

in Inguschetien.

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Bertolt Brecht

 

BALLADE VON DER

UNZULÄNGLICHKEIT

MENSCHLICHEN PLANENS

 

Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf
Lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben
Diesen Lug und Trug.

 

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.

 

Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.

 

Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf dem Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben

Ruhig auf den Hut!

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RÜCKBLICK  2018

 

19. September 2018

 

Bibliothek der Universität in Magas,

Hauptstadt der Republik Inguschetien.

Eröffnung der Ausstellung

 

Bertolt Brecht

 

An die Nachgeborenen

 

Poster, Programmhefte, Bücher, Fotos

über die Arbeit des Berliner Ensembles

1949 – 1990.

 

Die Schau basiert auf Karl-Heinz Dreschers Tätigkeit.Er war 37 Jahre Grafiker und

Chef der Werbung für das

Berliner Ensemble.

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Auf den zwei Fotos unten im Foyer

 

der Universität von Magas.

 

Eröffnungstag der Ausstellung.

 

Poster, Programmhefte,

 

Bücher, Fotos u.v.a.

 

über die Biografie des

 

deutschen Dichters

 

BERTOLT BRECHT.

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Lolita Gagieva

 

fotografierte die Ausstellung.

 

Über Lolita erfahren Sie mehr

 

auf der Seite Kaukasusarchiv Eins

 

links oben.

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Während der Ausstellungs -

 

Eröffnung meldete ich mich

 

über SKYPE aus Bertolt Brechts

 

letzter Wohnung in der Berliner

 

Chausseestraße 125.

 

Ich zeigte den Besuchern

 

in Magas die Wohnräume,

 

das Haus von aussen und

 

auf dem benachbarten

 

Friedhof die Gräber der

 

Brecht-Familie, von seinen

 

Geliebten und Mitarbeitern.

 

Madina Chadzieva übersetzte

 

unsere Brecht - Exkursion.

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Auf den nächten beiden Fotos sehen Sie:

 

LOLITA GAGIEVA

 

und die ersten

 

Besucher bei der

 

Austellungseröffnung.

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2018 im November:

 

Madina Chadzieva und Adam Malsagov sichten ein 

 

Spenden - Buchpaket

 

aus dem Bertolt - Brecht - Archiv

der Akademie der Künste in Berlin.

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UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

 

in Magas / Inguschetien

 

 

UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEK

in Magas / Inguschetien

 

Die Buchspenden aus dem

Berliner Bertolt - Brecht - Archiv

stehen den Lesern zur Verfügung.

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Aischylos / Goethe

 

Prometheus

 

im Kaukasus

 

2014 in Nazran / Inguschetien

 

PROMETHEUS-Poster und Programmheft-RUSSISCH
Prometheus Programm 8.4. russisch.pdf
PDF-Dokument [1.4 MB]

 

Prometheus

 

im Kaukasus

 

Murat Sampijev in der Titelrolle

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Ich erfuhr, dass

 

MURAT SAMPIjEV

 

Corona-infiziert war

 

und gestorben ist.

 

Wie viele Mühe kostete ihm

der schwierige Prometheus.

Der komplizierte Text erforderte

seinen unermüdlichen Fleiss.

Die Premiere war ein Triumph

für Murat und uns alle.

 

(Februar 2022)

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Prometheus erster Monolog

 

im Vorspiel:

 

Prometheus

 

von Johann Wolfgang von Goethe

 

(Späte Fassung)

 

Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst,
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn;
Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte, die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Gluth
Du mich beneidest.

 

Ich kenne nichts Aermeres
Unter der Sonn', als euch, Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät,
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Thoren.

 

Da ich ein Kind war,
Nicht wußte wo aus noch ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär'
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz, wie mein's,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

 

Wer half mir
Wider der Titanen Uebermuth?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverey?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden da droben?

 

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Thränen gestillet
Je des Geängsteten?


Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine?

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehen,


Weil nicht alle
Blüthenträume reiften?

Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sey,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!

 

Textfassung und Regie: Peter Krüger

 

Über meine Theater - und Filmarbeiten

 

in Inguschetien und Tschetschenien

 

 

Tanz der Skythen

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PROMETHEUS

 

IM KAUKASUS

 

In der Choreografie

 

RUSLAN GADABORCHEVS,

 

war das Nationale Tanzensemble 

 

Inguschetiens unser

 

Arbeitspartner für die

 

schwierigen Tänze nach

 

der Musik von Carl Orff.

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Im neu renovierten

 

Kulturhaus von Nazran

 

war am 27. März 2014,

 

dem Welttag des Theaters,

 

unsere Premiere.

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Mehr erfahren Sie auf den Seiten:

 

KAUKASUSARCHIVE 1 bis 3

 

links oben

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Es folgen meine

 

Theaterfahrten

 

2004 - 2018

 

unter anderem

 

nach Nazran, Grozny, Antwerpen,

 

Malgobek, Wladikawkas

 

Belarus und Moskau...

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Mutter Courage in Tschetschenien
ZDF-Film von Peter Krüger im Brechtarchiv
AdK Mutter Courage in Tschetschenien.pdf
PDF-Dokument [235.1 KB]
Über meine Theaterarbeit im Krisengebiet NORDKAUKASUS
Über Theaterarbeit im Nordkaukasus.docx
Microsoft Word-Dokument [27.2 KB]

 

Jacqueline Jacob & Peter Krüger

Zum 125.Geburtstag Brechts

 

in der Universität Magas

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UNTERWEGS

 

(Fotoreihe von oben)

 

2004  März bis Mai in Nazran/Inguschetien

 

Proben und Premiere  meiner Inszenierung

 

von Bertolt Brechts Legemde aus dem

 

Dreissigjährigen Krieg:

 

"Mutter Courage

 

und ihre Kinder"

 

im   National -Theater "I.Basorkin".

 

Es spielten tschetschenische und

 

inguschetische Akteure.

 

 

2012 - Antwerpen / Belgien

 

Gastspiel des inguschetischen

 

THEATER - STUDIOS BART

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Treffen mit dem inguschetischen Ptäsidenten

 

JUNUS BEK - JEVKUROV.

MADINA CHADZIEVA übersetzte.

 

 

2014 - Grozny / Tschetschenien

 

Vor einer Vorstellung im

wiederaufgebauten Theater.

 

 

2014 - Wladikawkas / Nordossetien

 

Mit Madina Chadzieva

 

 vor dem Bulgakow-Haus

 

im Wladikawkas.

 

 

2015 - In Malgobek  / Inguschetien.

 

Bis hierher war die deutsche Wehrmacht

1942 für acht Monate vorgedrungen.

 

Es ging um die inguschetischen Erdölvorräte.

 

Den deutschen Besatzern gelang

es nicht, die verminten Erdöl-

quellen zu öffnen.

 

Unser Besuch diente der Vorbe-

reitung meiner Inszenierung von

Bertolt Brechts:

 

"Der aufhaltsame Aufstieg

 

des Arturo Ui"

 

 

2015  - In Swinoujscie / Polen

 

Gastspiel des "Theaters Voskresinnia"

aus Lviv / Lemberg :

 

DER KIRSCHGARTEN

von Anton Tschechow-

 

 

2015 - Theaterfestival in Brest / Belarus

 

Vor der Säule der Freiheit in Brest.

 

 

2016 - Fomenko - Theater in Moskau

 

Hier und im Zentralen Moskauer

 

Schauspielerclub hielt ich im Januar 2016

 

zwei jeweils vierstündige Lektionen

 

über die Theaterarbeit Brechts.

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Auf dem Foto eine Szene

 

aus Bertolt Brechts

 

MUTTER COURAGE

 

UND IHRE KINDER:

 

POLINA KUTEPOVA - Mutter Courage

 

AMBARZUM KABANJAN - Feldkoch

 

 

2017 - BART - THEATERSTUDIO

 

Probenarbeit für Michail Bulgakows

 

HUNDEHERZ

 

in Nazran / Inguschetien.

 

Mit Akteuren des inguschetischen

 

Dramatischen Theaters

 

Wir erarbeiteten eine TV-Fassung.

 

Beteiligt waren u.a.

 

Wacha Chadziev,

Rimma Kurskieva,

Zareta Gandaloeva,

Zulfija Kukurchoeva,

 

 

2020 - BART - Theaterstudie

 

in Nazran - Inguschetien.

 

Vorbereitung meiner Inszenierung:

 

DER KAUKASISCHE KREIDEKREIS

 

von Bertolt Brecht.

 

Die Pandemie verhinderte bisher

meine Inszenierung.

 

 

2021 - BART - Theaterstudio

 

in Nazran-Inguschetien

 

Vorbereitung meiner Inszenierung:

 

EIN HELD UNSERER ZEIT

 

von Michail Lermontow

 

Nun stoppt uns Russlands

 

Krieg gegen die Ukraine.

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DAHEIM

 

2017 - November: Jacqueline Jacob

 

und ich lasen in Berlin-Moabit

 

aus meiner Theaterfassung

 

nach Michail Bulgakows Roman

 

DER MEISTER UND MARGARITA

 

 

2018 - 23. Februar erneut in Moabit mit

 

DER MEISTER UND MARGARITA

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2018 - 9. April  BUCHBASAR EINS

 

in Berlin - Moabit.

 

AUS DER WELT BERTOLT BRECHTS

 

Mutter Courage und ihre Kinder

 

Lesung und Film

 

Jacqueline Jacob und ich waren

 

wieder unterwegs.

 

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2023 - Drei Fotos

 

Zum 125.Geburtstag

Bertolt Brechts hielt

 

Madina Chadzieva

 

einen Vortrag über

Brechts Leben und

Werk in der Uni-

versität Magas.

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P.S. 

 

Anzeigen zu meiner

 

Theaterarbeit

 

aus längst vergangenen Jahren.

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Das untere Foto zeigt:

 

DANIELA BAUMSTARK

 

CHRISTIAN SEIFERT

 

als Ehepaar Macbeth

 

in meiner Inszenierung

 

MACHTSPIELE

 

mit dem DIBBUK-Ensemble.

 

(Foto:RBB)

ANTOINETTE ECKERT

als Lea Sender

DER TAGESSPIEGEL: Bericht von Kerstin Decker über meine DIBBUK-Inszenierung.
Der dibbuk von Kerstin Decker.pdf
PDF-Dokument [84.9 KB]

 

Vor zweiundzwanzig Jahren

 

inszenierte ich mit polnischen

 

und deutsche Akteuren 

 

Shimon An-Skis

 

dramatische  jüdischen Legende 

 

DER DIBBUK.

 

MICHAIL LERMONNTOW

 

(1814-1841)

 

In meinem "Club der toten Dichter"

 

BETRACHTUNG

 

Ich seh uns, Mitgeborene, mit düstern Blicken!

Leer oder dunkel ist die Zukunft; die Gewalt

Von Zweifel und Erkenntnis will uns niederdrücken:

Wir werden nutzlos und untätig alt.

Der Väter Fehler und ihr später Geist

Vergiften jeden, eh die Wiege er verläßt;

Das Leben quält uns: Weg, der uns kein Ziel verheißt,

Wie ein Gelag auf einem fremden Fest.

Zum Guten und zum Bösen jeder Regung bar,

Am Anfang unsres Werks zum Welken schon gebracht

Kampflos; kleinmütig, schmachbedeckt vor der Gefahr

Und als verachtungswürdge Sklaven vor der Macht.

So hängt die dürre Frucht, zur Unzeit reif,

Vom Auge unbegehrt, verschmäht vom Munde,

Als Fremdling unter Blüten so verwaist;

Und ihrer Schönheit Tag ist ihres Fallens Stunde...

 

Deutsch: RAINER MARIA RILKE

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Michail Lermontow wurde  am 27. Juli 1841

 

in einem  Duell bei Pjatigorsk getötet.

 

Für das THEATERSTUDIO BART in Inguschetien

 

erarbeitete ich eine Textfassung  des Romans:

 

EIN HELD UNSERER ZEIT

 

von Michail Lermontow

Meine Inszenierung wartet

auf "bessere Zeiten".

Das Bild ist von Wieslaw Walkuski

 

Erfolgreiche

 

Veranstaltungen waren am:

 

 

Montag, 18. November 2019

 

 

Haus der Demokratie und

 

Menschenrechte“ in Berlin

 

 

Montag, 17. Februar 2020

 

 

in der Stasi-Zentrale.

 

Campus für Demokratie

 

"Haus 7" (Stasi-Unterlagen-Archiv), Raum 030

 

Ruschestraße 103

 

10365 Berlin

 

 

DAMALS WAR ALLES

 

SOOO SCHÖN.!".

 

 

Es lasen: Jacqueline Jacob,

 

 

Mathis Schrader & Peter Krüger.

 

 

Friedrich Hölderlin:

 

HYPERION – FRAGMENTE (Film - 1990)

 

 

Es spielten: Cornelia Heyse, Axel Poike,

 

Mathis Schrader

 

 

Regie: Peter Krüger

 

 

Damals war alles sooo schön“

 

Ein Film des DDR – FERNSEHENS 1990

 

über STASI - Immobilien

 

 

Redaktion KLARTEXT

 

Autor: Peter Krüger

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OLEH SENTSOV

 

"Wirklicher Krieg

ist ganz anders,

als Sie sich das

vorstellen..."

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Interview mit der

Neuen Zürcher Zeitung

21.Oktober 2022

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08. März 2022

 

 

Oleg Transport“
 

Der Fall Senzow und die Annexion der Krim

 

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Text & Regie: Inga Lizengevic


Redaktion: Wolfgang Schiller
 

Produktion: Dlf/RBB 2019

 

RBB - März 2022

 

Inga Lizengevic, geboren in Russland,

aufgewachsen in Belarus, Russland

und der Ukraine,studierte

in Minsk und Berlin, lebt

als Theaterregisseurin, 

Hörfunkautorin 

in Berlin.

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05. März 2022

 

in der ARTE-Solidaritätsaktion

 

gegen den Krieg

 

#UKRAINE#notspeechles

 

sprach auch OLEH SENTSOV.

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09. September 2021

 

Premiere von Oleh Sentsovs neuem Film

 

RHINO (NASHORN)

 

bei den 78. Internationalen 

 

Filmfestspielen in Venedig.

 

(Der Film bekam keinen Preis)

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22. Februar 2020

 

DEUTSCHE WELLE

 

NUMBERS

 

Vom Gefängnis zur Berlinale

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Film - Premiere im Berliner

 

MAXIM – GORKI - THEATER

 

Deutsche Welle

 

21. Februar 2019

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Während der BERLINALE 2020

 

wurde NUMBERS am 25. Februar

 

um 15:00 Uhr

 

im KINO CUBIX 6

 

am Alexanderplatz gezeigt.

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25. Dezember 2019

 

Oleg Senzow:

 

Operation

 

Entmenschlichung

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Noch nie gab es in russischen Gefängnis-

sen so wenige Insassen: Etwas mehr als

eine halbe Million Menschen verbüßen

derzeit ihre Haftstrafe.

 

Vor 20 Jahren waren es etwa doppelt

so viele, nach den USA war Russland

das Land mit den meisten Gefangenen

pro 100.000 Einwohner.

 

Was sich in den letzten 20 Jahren aller-

dings nur wenig verändert hat, sind die Haftbedingungen. Heute gibt der rus-

sische Staat täglich nur etwas mehr als umgerechnet zwei Euro pro Gefange-

nen aus. Ein Haftplatz in Deutschland

kostet rund das 60-fache.

 

Abgesehen von oft katastrophalen Haft-bedingungen müssen sich die Gefange-

nen in Russland auch besonderen Knast-Gesetzmäßigkeiten unterwerfen:

 

Erniedrigungen und Folter seitens

der Justizmitarbeiter oder Mitin-sassen gehören dort faktisch

zur Tagesordnung...

 

Oleg Senzow

NOWAJA GAZETA

25. Dezember 2019

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08. Oktober 2019

 

ukrinform.de

 

Oleg Senzow sagt vor

 

UN-Beobachtermission aus

 

Der ehemalige Häftling des Kremls Oleh Senzow hat

vor der Beobachtermission der UNO für Menschen-

rechte in der Ukraine ausgesagt.

 

Wie die Mission auf Facebook mitteilte, habe

Senzow über seine Inhaftierung auf der Krim

und in Russland erzählt. Für die Mission sei

ein persönliches Treffen mit dem Filmregis-

seur sehr wichtig gewesen, um Menschen-

rechtsverletzungen in seinem Fall zu

dokumentieren.

 

Die Information von Senzow werde für eine

Analyse der Situation mit Menschenrechten

auf der Krim, für öffentliche Berichte benutzt

und um Verantwortliche zur Rechen-

schaft zu ziehen.

 

Die UN-Beobachtermission will mit allen Häft-

lingen, die am 7. September freigelassen

wurden, sprechen.

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Montag, 13.Mai 2019 - 19:00 Uhr,

 

Robert-Havemann-Saal

 

im Berliner HAUS DER DEMOKRATIE

 

Leben

 

Erzählungen des

 

in russischer Haft sitzenden

 

ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow

 

© VERLAG VOLAND & QUIST GmbH /

FILMVERLEIH RISE AND SHINE

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Es lasen: Olga Dobrodzei, Jacqueline Jacob,

Konstantin Levit, Peter Krüger.

 

Danach zeigen wir den Film THE TRIAL

von Askold Kurov. Über Oleg Senzows

Prozess in Rostow am Don.

 

Textfassung und Leitung: Peter Krüger

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Im September 2019

 

wurde Oleg Senzow

 

aus der Lagerhaft entlassen.

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Am 13. Mai 2019

 

solidarisierten wir uns im

 

Berliner "Haus der Demokratie

 

und Menschenrechte" in einer

 

Abendveranstaltung

 

für Oleg Senzow. 

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MEMORIAL IN NAZRAN

 

Über die Deportation

 

des inguschetischen und

 

tschetschenischen Volkes

 

im Februar 1944

 

unter der Herrschaft  Stalins.

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Am 23. Februar 2014, 70 Jahre

 

nach der Deportation,

 

stellten wir in Nazran eine

 

Lesung von Dokumenten

 

und Interviews mit ingusche-

 

tischen Überlebenden vor.

 

Die Textfassung und

 

Darstellung waren von mir-

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Im November 1933 schrieb

 

der russische Dichter

 

Ossip Mandelstam

 

ein Gedicht über Josef Stalin,

 

das diesem nicht gefallen konnte:

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Мы живем, под собою

 

не чуя страны

 

Wir Lebenden spüren den Boden nicht mehr,
 

Wir reden, dass uns auf zehn Schritt

 

keiner hört,

 

Doch wo wir noch Sprechen vernehmen, –
 

Betrifft's den Gebirgler im Kreml.

 

Seine Finger sind dick und, wie

 

Würmer, so fett,
 

Und Zentnergewichte

 

wiegt's Wort,  das er fällt,

 

Sein Schnauzbart lacht Fühler

 

von  Schaben,

 

Der Stiefelschaft glänzt so erhaben.

 

Schmalnackige Führerbrut

 

geht bei ihm um,
 

Mit dienstbaren Halbmenschen

 

spielt er herum,

 

Die pfeifen, miaun oder jammern.
 

Er allein schlägt den Takt mit dem Hammer.

 

Befehle zertrampeln mit Hufeisenschlag:
 

In den Leib, in die Stirn,

 

in die Augen, – ins Grab.

 

Wie Himbeeren schmeckt ihm das Töten –
 

Und breit schwillt die Brust des Osseten.


(Deutsch: Kurt Lhotzky)

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Jewgeni Jewtuschenko

 

STALINS ERBEN

 

(Erschienen 1962 in der PRAWDA)

 

„… Und Stalin/ erteilt wieder irgend jemandem seine Befehle./ wohin führt

die Leitung/ aus jenem Grab noch?/ Nein, Stalin ist nicht gestorben./ Den Tod hält er

für korrigierbar./ Wir haben ihn aus dem Mausoleum entfernt,/ Manche seiner Erben beschneiden nach ihrem Rücktritt Rosen,/ aber insgeheim glauben sie,/ daß der Abschied nur vorübergehend ist./ Manche beschimpfen Stalin sogar von der Tribüne herab,/ aber sie selbst trauern nachts den alten Zeiten nach./ Kein Zufall, daß die Er-

ben Stalins heute Herzinfarkte erleiden./ Ihnen, den Stützen von damals,/ gefallen

die Zeiten nicht,/ in denen die Lager leer sind,/ und statt dessen die Säle, wo man Gedichte hört,/ überfüllt sind./ Meine Hei-

mat hat mir befohlen, mich nicht ruhig-zustellen./ Möge man mir auch sagen,/ „Beruhige Dich!“,/ruhig kann ich nicht

sein./ Solange Stalins Erben/ noch auf

der Erde sind,/ scheint es mir,/ als sei

Stalin noch im Mausoleum geblieben.

 

Jewgeni Jewtuschenko

STICHOTVORENIJA, Moskau 2006.

Deutch von Jörg Baberowski

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Seit 1997 arbeite ich in den kleinen

 

nordkaukasischen Ländern u.v.a.

 

für das Dramatische Theater in

 

Nazran, Inguschetien.

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In der Nacht vom

 

01.zum 02.November 1975 wurde

 

Pier Paolo Pasolini

 

in Ostia bei Rom ermordet

Auf einem Fussballplatz in Ostia.

An dieser Stelle  wurde

am 2. November 1975

der ermordete Pier Paolo

Pasolini gefunden.

 

ANDRZEJ WAJDAS

Tätigkeit als Film- und

Theaterregisseur erstreckte

sich über fast sechs Jahrzehnte.

Hier erfahren Sie mehr über

seine wichtigsten Filme

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DANTON (F/Polen/BRD 1982) Als nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 Wajdas Arbeitsbedingungen eingeschränkt wurden, verlagerte er seinen Wirkungsort zeitweise nach Frankreich, um hier ein polnisches Theaterstück über die Endphase der Französischen Revolution zu verfilmen. Mit Parallelen zum polnischen Kriegsrecht entwirft Wajda das Bild einer brutalen Terrorherrschaft durch das Revolutionstribunal von Robespierre (Wojciech Pszoniak), dem Danton (Gérard Depardieu) und die Ideale der Revolution zum Opfer fallen.

POKOLENIE (Eine Generation, 1954) Wajdas neorealistisch anmutendes Debüt und erster Teil der Warschauer Trilogie kreist um den jungen Stach, der sich einer polnischen Widerstandsgruppe anschließt. Während des Warschauer Aufstands 1944 versuchen Stach und die Gruppe, Aufständische aus den unterirdischen Kanälen zu retten. Ohne jegliches Pathos formuliert der Film die Frage nach politischer und persönlicher Verantwortung – ein früher Tauwetterfilm.

KANAL (1956) Fernab der offiziellen, stalinistischen Geschichtsinterpretation und -darstellung zeichnet Wajda die Niederlage einer polnischen Widerstandgruppe in den letzten Tagen des Warschauer Aufstandes. Als ihre Position in der Vorstadt nicht mehr zu halten ist, steigen auch sie in die weitverzweigte Warschauer Kanalisation ab. Ein Irrweg durch expressionistisch ausgeleuchtete Kanalgänge beginnt, die Ausmaße des Danteschen Infernos annehmen.

POPIÓŁ I DIAMENT (Asche und Diamant, 1958) Wajda und der polnische Film finden mit ASCHE UND DIAMANT endgültig internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Geschichte eines Bruderkriegs spielt sich innerhalb weniger Stunden am 8. Mai 1945 ab. Maciek, ein national gesinnter ehemaliger Untergrundkämpfer (Zbigniew Cybulski) bereitet ein Attentat auf einen führenden Kommunisten vor. Zur gleichen Zeit wird die Siegesfeier vorbereitet. Kriegsprofiteure und Karrieristen beschließen das Fest mit einer Polonaise, während Maciek den Bezirks-Sekretär erschießt und dann selbst erschossen wird. Vorfilm: PAPARAZZI (Piotr Bernaś, 2011, 5.12., zu Gast: Piotr Bernaś).

POPIOŁY (Legionäre, 1965) Der Verlust der staatlichen Souveränität und die Aufteilung Polens zwischen Preußen, Russland und Österreich Ende des 18. Jahrhunderts ist eines der kollektiven polnischen Traumata. Vor diesem Hintergrund und basierend auf einem Roman von Stefan Zeromski, der den Glauben an ein zukünftiges Polen formuliert, entwirft Wajda ein monumentales Fresko um eine Gruppe von polnischen Adligen, die in Napoleon den Befreier Polens sehen, deren Hoffnungen jedoch enttäuscht werden.

KRAJOBRAZ PO BITWIE (Landschaft nach der Schlacht, 1970) Der Krieg ist vorüber, ein KZ wird befreit, die ehemaligen Häftlinge werden in ein DP-Camp umquartiert. Doch das Erlebte legt sich wie ein Schatten über ihre Gegenwart und Zukunft, Kampf, Gewalt und Rache bestimmen auch im neuen Lager ihr Leben. Dennoch entwickelt sich eine vorsichtige Beziehung zwischen einer Jüdin und dem Intellektuellen Tadeusz (Daniel Olbrychski). Als sie unabsichtlich erschossen wird, flüchtet er sich in Zynismus und verlässt das Camp. Eine stark ästhetisierte, ausgewaschen anmutende Anfangssequenz verbildlicht das Grundmotiv des Films: den Verlust der menschlichen Identität in der Unmenschlichkeit der Lebensbedingungen im KZ.

SAMSON (1961) Die alttestamentarische Legende von Samson, der sich gegen seine Unterdrücker auflehnt und mit ihnen stirbt, dient als titelgebender Referenzpunkt für die Geschichte des jüdischen Studenten Jacub Gold in Polen vor und während des Zweiten Weltkriegs. Aus dem Gefängnis entlassen, folgt er seiner Mutter ins Ghetto, kann von dort fliehen, findet Unterschlupf und Anschluss an eine Widerstandgruppe in einer illegalen Druckerei, bis diese von deutschen Soldaten gestürmt wird. Ausgehend von Jacubs allmählicher Wandlung mündet der Film in ein Nachdenken über das Verhältnis von Individuum und Geschichte.

BEZ ZNIECZULENIA (Ohne Betäubung, 1978) Im Mittelpunkt dieser Zustandsbeschreibung Polens Ende der 70er Jahre steht der erfolgreiche Journalist Jerzy, der über die Anforderungen seines Berufs die politischen wie auch die privaten Zeichen der Zeit aus den Augen verliert. Seine Unfähigkeit sich anzupassen führt mit beklemmender Zwangsläufigkeit zur persönlichen und beruflichen Niederlage. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Diktat falscher Ideale, dem Konformismus und der Mittelmäßigkeit.

POLOWANIE NA MUCHY (Fliegenjagd, 1969) Diese groteske Karikatur des polnischen Kulturbetriebs ist eine von Wajdas zwei Satiren. Ein gescheiterter Student wird zum Opfer des übersteigerten Ehrgeizes seiner Geliebten, seiner Schwiegereltern und seiner Ehefrau, die einen anerkannten Übersetzer aus ihm machen und ihn in die "Kultur-Schickeria" einführen wollen. Eine Erkundung der Condition Humaine im Mantel der Gesellschaftskomödie. Vorfilm: PRZEKŁADANIEC (Rollkuchen, Polen 1968, 10.12.) Die kurze Science-Fiction-Komödie von überraschender Aktualität basiert auf einer Erzählung von Stanislaw Lem: Einem Rennfahrer werden nach Unfällen diverse Organe transplantiert, was bei ihm zu einer umfassenden Identitätsverwirrung führt. Ein Bild der Welt Warschauer Intellektueller – voller Gags, Cartoons und Karikaturen.

CZŁOWIEK Z ŻELAZA (Der Mann aus Eisen, 1981) In der Fortsetzung von MANN AUS MARMOR schildert Wajda den politischen Umschwung Anfang der 80er Jahre aus dem Blickwinkel eines opportunistischen Reporters, der die Biografie eines der Streikführer recherchiert. "Unsere Idee war es, die Ereignisse des August 1980 aus dem Blickwinkel des August 1980 zu erzählen." (A.W.) Die Unmittelbarkeit in der Darstellung der Streikwelle des "Polnischen Augusts" findet in der nervösen Intensität der Bilder, der fragmentarischen Narration, dem Zusammenfügen unterschiedlicher Bildebenen ihren überzeugenden formalen Ausdruck.

WESELE (Die Hochzeit, 1973) Werkgetreue Adaption des berühmten Dramas von Stanisław Wyspiański über die verlorene Identität und den Mythos Polens. Auf zwei Ebenen entfaltet sich das um die Jahrhundertwende angesiedelte Geschehen: Der schwelgerischen Hochzeit eines Dichters und einer Bauerntochter wird eine surreale Phantasmagorie in Form einer Zwiesprache der Hochzeitsgäste mit Gestalten der polnischen Geschichte zur Seite gestellt. Es entfaltet sich ein mythischer Reigen, ein entfesselter Rausch.

PANNY Z WILKA (Die Mädchen von Wilko, 1979) Als Wiktor Ruben (Daniel Olbrychski) nach 15 Jahren wieder in das ländliche Wilko zurückkehrt, beginnt für ihn und die Schwestern eines benachbarten Gutes eine Reise in die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit: einen gemeinsam verbrachten unbeschwerten Sommer. Im Blick zurück verschmelzen die Zeitläufe, spitzen sich Träume und Hoffnungen noch einmal zu. Eine elegisch-melancholische Reflexion über eine verlorene Generation.

BRZEZINA (Birkenhain, 1970) Ein so stilles wie stimmungsvolles Kammerspiel um zwei ungleiche Brüder: den zurückgezogenen Witwer Bolesław, der mit seiner Tochter auf dem Land lebt, und den lebenslustigen, aber todkranken Stanislaw, der aus der Schweiz in die Heimat zurückkehrt, um hier zu sterben.

ZIEMIA OBIECANA (Gelobtes Land) Monumentales Gesellschaftspanorama der Textilmetropole łodz Ende des 19. Jahrhunderts, eines Brennpunkts der sich rasant entwickelnden Industriellen Revolution. Drei Glücksritter wollen am ökonomischen Aufbruch teilhaben und gründen eine Fabrik. Zunehmend skrupellos verfolgen sie ihr Ziel: Geld, Macht und Besitz. Basierend auf dem Roman des Nobelpreisträgers W. S. Reymont führt Wajda eine Vielzahl von unterschiedlichen Figuren in einem brodelnden, erbarmungslosen Hexenkessel zusammen und zeigt eine Gesellschaft am moralischen Abgrund.

CZŁOWIEK Z MARMURU (Der Mann aus Marmor, 1977) Eine Meditation über Entdecken und Verdrängen und das Potential des Films zur ideologischen Manipulation. Wajda setzt die unmittelbare Gegenwart der 70er Jahre mit den Jahren des sozialistischen Aufbaus in Verbindung, verschachtelt die Zeitebenen mittels Rückblenden und Archivmaterial. Wie ein Mosaik setzt die junge Regisseurin Agnieszka (Krystyna Janda) unterschiedliches Material zusammen, um das Leben eines einstigen "Helden der Arbeit" zu rekonstruieren, der nach einem Unfall abgeschoben wird. Die Verdrängung des einst gefeierten Helden in den 50er Jahren findet in der Abwehrhaltung des Fernsehredakteurs, den Agnieszka mit ihren Entdeckungen konfrontiert, 20 Jahre später ihre Entsprechung.

WSZYSTKO NA SPRZEDAŻ (Alles zu verkaufen, 1969) "Ein Film über das Unvermögen, einen Menschen ohne seine Anwesenheit zu fassen." (A.W.) Wajdas sehr persönliche Hommage an den emblematischen Schauspieler Zbigniew Cybulski, den polnischen James Dean, wird zum Dokument seiner Trauerarbeit aber auch einer Selbstbefragung und persönlichen Bestandsaufnahme. In diesem Film-im-Film werden die Dreharbeiten von der Nachricht des Todes des Hauptdarstellers jäh unterbrochen. Unsicher, wie er mit dem Verlust umgehen soll, gerät der Regisseur in eine tiefe persönliche und kreative Krise.

TATARAK (Der Kalmus, 2009) Eine andere filmische Form der Auseinandersetzung mit dem Verlust eines Menschen, in diesem Fall des Kameramanns Edward Kłosiński, finden Krystyna Janda, Kameramann Pawel Edelman  und Wajda in DER KALMUS. Fließend gehen die drei Ebenen des Films ineinander über: reduzierte Sequenzen, in denen Janda sich an die letzten Tage mit ihrem Mann erinnert, Set-Aufnahmen der Dreharbeiten und die eigentliche Spielfilmhandlung über die brüchige Idylle des letzten Sommers einer sterbenskranken Frau. Variationen des Umgangs mit Vergänglichkeit, Tod und Trauer. Vorfilm: TRÓJKA DO WZIĘCIA (Three for the Taking, Bartosz Konopka, 2007, 18.12.)

KORCZAK (Andrzej Wajda, Polen/BRD 1990) Eine Verschränkung von zeitgenössischen Wochenschauen und zurückgenommenen Schwarzweißaufnahmen bildet den Hintergrund der Geschichte des polnisch-jüdischen Kinderarztes und Pädagogen Korczak, der im Warschauer Ghetto ein Waisenhaus leitet und trotz aller Widrigkeiten den Geist von Menschlichkeit und Toleranz aufrechtzuhalten versucht. 1942 soll das Heim aufgelöst, die 200 Kinder sollen deportiert werden. Korczak begleitet sie in den Tod. Offene Waggons und Kinder, die sich im Herbstnebel verlieren, sind die letzten Bilder des Films. "Der Absprung vom Zug der Geschichte evoziert das Schlimmste, das in Nacht und Nebel sich verbarg." (Karsten Witte)

LAS KATYŃSKI (Der Wald von Katyn, Marcel Łoziński, Andrzej Wajda, Polen 1990) Früher Fernsehdokumentarfilm über das Massaker von Katyn, das sich auf Archivbilder, Zeugenaussagen und die Erinnerung der Beteiligten stützt.

KATYŃ (Das Massaker von Katyn, 2007) Die von Stalin verordnete Ermordung von 22.000 polnischen Offizieren, Polizisten und Intellektuellen – darunter Andrzej Wajdas Vater – im Wald von Katyn im Frühjahr 1940 gehört zu den großen Traumata der jüngeren polnischen Geschichte. Die Sowjets lasteten das Massaker jahrzehntelang der deutschen Wehrmacht an, bis Jelzin 1992 die Archive öffnete. In seinem Spielfilm nähert sich Wajda dem lange tabuisierten Geschehen mit Bedacht: Während und nach dem Krieg machen sich verschiedene Hinterbliebene auf die Suche nach Vätern, Söhnen, Brüdern und der Wahrheit, die zwischen vermeintlich übergeordneten Interessen zerrieben wird.

NASTASJA (Polen/Japan 1994) Wajdas filmische Bearbeitung des letzten Kapitels von Dostojewskis Der Idiot geht auf das Zusammentreffen mit dem japanischen Kabuki-Theaterstar Tamasaburo Bando zurück, der für seine Darstellung weiblicher Rollen berühmt ist. In NASTASJA verkörpert er zunächst Fürst Myschkin, der gemeinsam mit Rogoshin Wache am Totenbett der geliebten Nastassja hält. Im Verlauf der Totenwache verliert sich Myschkin in der Erinnerung an die Verstorbene und nimmt die Gestalt der titelgebenden Protagonistin an.

ZEMSTA (Rache, 2002) Zwei verfeindete Nachbarn müssen erkennen, dass ihre Kinder heiraten wollen. Als unbeabsichtigtes Gegenstück zu Mickiewicz' PAN TADEUSZ gibt die Gesellschaftskomödie des polnischen Bühnenautors und Dichters Fredro aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen wesentlich weniger heroischen, aber umso humorvolleren Eindruck des polnischen Landadels, dargestellt von Roman Polański, Janusz Gajos und Daniel Olbrychski.

PAN TADEUSZ (1998, 23.12.) "Unverfilmbar!" hieß es lange Zeit in Bezug auf das identitätsstiftende polnische Nationalepos in Versform von Adam Mickiewicz. Wajda behält den polnischen Alexandriner des nationalen Heiligtums bei, findet schwelgerisch opulente Bilder und große Schauspieler (Bogusław Linda, Daniel Olbrychski, Grażyna Szapołowska). Die Handlung – eine Familienfehde wird angesichts der Bedrohung durch russische Truppen beigelegt – spielt an wenigen Tagen Anfang des 19. Jahrhunderts und kulminiert wie so oft bei Wajda in der Polonaise, im symbolhaften Reigen, in dem Zeitläufe, Mythen und Legenden zu verschmelzen scheinen.

"Die Welt muss innehalten -

 

und damit beginnen,

 

sich nicht über Ausrottungskoalitionen

 

zu verständigen,sondern über

 

den eigenen Fortbestand.

 

Früher oder später wird  der Wettlauf

 

des Wahnsinns,dessen Augenzeugen

 

wir heute sind, natürlich dazu führen.

 

Fragt sich nur,um den Preis welcher Opfer"

 

Anna Politkowskaja -18.März 2004